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Die erste Verlegung von Stolpersteinen in Müllrose
Am 5. Oktober wurden zwei Stolpersteine in Müllrose verlegt. Mit ihnen wird in der Seeallee dem Sozialdemokraten, Journalisten, Schriftsteller und Dichter Ludwig Salomon-Lessen und seiner Frau Selma gedacht. Ludwig Salomon-Lessen lebte von 1921 bis zu seiner Flucht in den Tod im Februar 1943 in Müllrose.
Die Müllroser Historikerin Dr. Doris Obschernitzki hat über sein Leben und sein Schicksal in den Zeiten des Nationalsozialismus umfangreiche Recherchen angestellt und die Ergebnisse in einer Biografie veröffentlicht. Die Idee, an der Stelle seines letzten Wohnortes Stolpersteine zu verlegen, kam von Harald Schwaeger, der von dem Buchprojekt erfahren hatte. Nachdem auch die Stadtverordneten der Stadt Müllrose der Stolpersteinverlegung einstimmig zugestimmt hatten, fand diese im Beisein von rund vierzig Bürgerinnen und Bürger am 5. Oktober 2022 statt. Herr Gunter Demnig, Ideengeber der Stolpersteine und Gründer des Vereins „Stiftung – Spuren – Gunter Demnig“ nahm die Verlegung vor Ort selbst vor. Amtsdirektor Mario Quast unterstrich mit seinem eindringlichen Redebeitrag „Erinnerung-Mahnung-Verantwortung“ die Bedeutung der Stolpersteinverlegung für die Stadt und das Amt Schlaubetal und appellierte an alle demokratischen Kräfte, sich dafür einzusetzen, dass sich die Geschichte, der auch Ludwig Salomon-Lessen zum Opfer fiel, nicht wiederholt. Bürgermeister Thomas Kühl würdigte den Künstler Gunter Demnig und sein Stolperstein-Projekt, dass mittlerweile weltweit Anwendung und Anerkennung findet. Frau Dr. Obschernitzki erzählte mit ergreifenden Worten aus dem Leben von Selma und Ludwig Salomon-Lessen und beantwortete viele Fragen aus dem interessierten Publikum.
Geschichtsinteressierten Müllroser Einwohnerinnen und Einwohnern, aber auch Gästen der Stadt kann ein Halt und Erinnern an den Stolpersteinen an der Seeallee 26, aber auch der Erwerb der erwähnten Schrift aus der Museumsreihe des Heimatmuseums Müllrose von Dr. Doris Obschernitzki in der Schlaubetal-Information empfohlen werden.
siehe auch Artikel vom 27.01.2022
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