Zur Bürgerversammlung im Rathaus

Am Dienstag lud der Bürgermeister zur Bürgerversammlung unter dem Motto "Fragen an den Bürgermeister". Der Bürgermeister informierte u. a. über das erfolgreiche Sommerfest, Finanzierungsschwierigkeiten beim Bau der Mehrzweckhalle und Stocken beim Kita-Ausbau in Woltersdorf. 

Insbesondere die Kita-Frage treibt die Woltersdorfer um. Nachdem die Mehrheit in der Gemeindevertretung auf einen leerstehenden Supermarkt im Eigentum des wohlbekannten Herrn Gifhorn unter Regie der Arbeiterwohlfahrt (AWO) bestand, tut sich nun seit geraumer Zeit gar nichts mehr. Weder Herr Gifhorn noch die AWO sehen sich in der Lage, der Gemeinde einen Vertrag zur Unterschrift vorzulegen, der den rechtlichen Ansprüchen des Vergaberechts genüge tut und eine ortsübliche Miete vorsieht. So zumindest der Bürgermeister. DIE LINKE. findet mittlerweile keine Worte mehr für das dilletantische Vorgehen der Mehrheitsfraktionen. Seit über einem Jahr wird blockiert und neu beschlossen und sicher ist bisher kein einziger Kita-Platz. Die anwesenden Bürgerinnen und Bürger waren darüber ähnlich empört.

Erfreulicherweise hat sich im Rahmen des Interessenbekundungsverfahren ein Investor gemeldet, der durch einen Umbau des Alten Kruges alle Vorgaben der Gemeinde erfüllen könnte und auf diese Weise Platz für 50 Betreuungsplätze schaffen würde. Wir dürfen gespannt sein, ob sich die Gemeindevertreter von WBF, CDU und SPD mit einem Vorschlag anfreunden können, bei dem weder die AWO noch Herr Gifhorn eine Rolle spielen. Auch diese Verflechtung fällt mittlerweile dem ein oder anderen Woltersdorfer auf.

Bedenklich am gestrigen Abend war das Desinteresse der übrigen Parteien. Einsam Dr. Bronsert (CDU) und mehrere Funktionsträger der LINKEN waren anwesend, um die Stimmung im Ort aufzufangen und die Anregungen der Bürger mit in die kommunalpolitische Arbeit zu nehmen (Das anwesende WBF-Mitglied sprach ausdrücklich als "Betroffener" und ließ das Publikum in diesem Zusammenhang auch nichts über seine WBF-Mitgliedschaft wissen).