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SPD in Erkner unterstützt Sonntagsarbeit und Lohndumping


Das wird den katholischen Pfarrer nicht gefreut haben. Da stimmt ein Mitglied des Pfarrgemeinderates und Stadtverordneter in der SPD-Fraktion dafür, dass am 1. und 3. Adventssonntag die Erkneraner Geschäfte verkaufsoffen sind.

Dies schlägt der Bürgermeister nach Gesprächen mit der Mittelstandsvereinigung den Stadtverordneten vor. Die Fraktion DIE LINKE ist dagegen und sieht sich damit in seltener Eintracht mit dem katholischen Pfarrer, der folgendes der CDU und der SPD ins Stammbuch schreibt:
„Sollte dem Einkauf am Adventssonntag zugestimmt werden, beantrage ich, dass wir auf der nächsten Sitzung den Bau eines Einkaufszentrums mitten auf dem Erkneraner Friedhof beschließen. Denn es ist ja nichts günstiger als den Friedhofsbesuch mit einem Shopping zu verbinden. Die Leute haben Zeit und können ihre Trauer gleich sublimieren mit dem Wohlgefühl und der Ablenkung durch das unersetzbare Gefühl des Kaufens, einer Zeit, die ich ganz persönlich für vertan halte.“

So zutreffend wie witzig diese Meinung ist, bewegt die Fraktion DIE LINKE etwas anderes vielmehr: Erkners Einzelhandel besteht nicht nur aus Mittelständlern, die in der Regel selbst entscheiden können, ob sie sonntags arbeiten oder nicht. Es gibt auch viele abhängig Beschäftigte, wie z. B. die Kassiererin bei Lidl, Rewe oder die Verkäuferin in der Bäckerei. Diese Beschäftigten können nicht freiwillig entscheiden, ob sie am Sonntag arbeiten wollen oder nicht. Sie erhalten auch und trotz der anstrengenden Vorweihnachtszeit keine Sonntagszuschläge. Gesetzliche Zuschläge für Sonntagsarbeit gibt es nicht automatisch und in den Genuss der Tarifleistung kommen nur die, die gewerkschaftlich organisiert sind.

Sollte man meinen! Aber auch so ist es nicht, denn häufig beschäftigen Discounter gerade in den Zeiten, in denen tarifliche Zuschläge gezahlt werden müssen Leiharbeitsfirmen. Die dort beschäftigten Leiharbeiter erhalten lediglich etwa 6,25 € pro Stunde für die Arbeit zu ungünstigen Zeiten wie dem Sonntag.

Dies ist nichts anderes als Lohndumping zu Lasten von Frauen und Müttern, die zu 75 Prozent das Personal im Einzelhandel stellen und somit in der Vorweihnachtszeit auf eine 7-Tage-Woche kommen. „Was ist daran sozial?“, möchte man die Erkneraner Sozialdemokraten fragen.


Frank Dahmen
stellv. Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE,
Vorsitzender des Ausschusses Bildung, Soziales, Jugend, Gleichstellung, Sport, Kultur


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