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Der Internationale Frauentag feiert 100 Jahre


Bei dem, was wir als Inhalt der Frauenfrage begreifen, handelt es sich um nichts geringeres, als um eine soziale Form, welche (…) jedem Gliede des weiblichen Geschlechts kraft sei­nes Menschenrechtes die Möglichkeit sichert zum Emporblühen und zur Entfaltung aller Gaben des Leibes und der Seele, welche die Natur in das Weib gelegt hat.

Clara Zetkin im Wiener Arbeiterheim, 22. April 1908


Dieses Datum begleitet mich seit meiner Kindheit. Es begann bereits damit, im Kindergarten den Müttern zum Frauentag kleine Geschenke zu basteln, um ihnen eine Freude zu bereiten. Später kaufte man vom aufgesparten Taschengeld eine kleine Primel. Schnittblumen gab es damals eher selten. Während des Berufslebens wurde der 8. März zum Anlass genommen, Frauen für ihren beruflichen und gesellschaftlichen Einsatz zu ehren, verbunden mit einer Feier, wobei die männlichen Kollegen sich mächtig ins Zeug legten, um die Frauen zu bewirten und auf der Tanzfläche hin und her zu schwenken.

Die tatsächliche Bedeutung des Tages als Internationaler Frauentag war hintergründig. Für die Frauen und Mädchen war es in der DDR selbstverständlich, am beruflichen und gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und vom Wahlrecht gebrauch zu machen.

Dass es zur Verwirklichung dieser Rechte ein langer Weg war, hat sich mir erst später erschlossen.
Erstmals wurde der Internationale Frauentag auf Vorschlag der deutschen Sozialistin Clara Zetkin, den sie auf dem Zweiten Internationalen Sozialistischen Frauenkongress unterbreitete, am 19. März 1911 begangen. Das alles beherrschende Thema war die Forderung nach freiem, geheimen und gleichen Frauenwahlrecht. Hinzu kamen vor und während des 1. Weltkrieges Aktionen gegen diesen Krieg.

Das endgültige Datum für den Internationalen Frauentag – 8. März – wurde auf der Zweiten Internationalen Konferenz Kommunistischer Frauen 1921 zur Ehre der Rolle der Frauen in der Februarrevolution Russlands festgelegt. Nach dem 1. Weltkrieg und des in Deutschland eingeführten allgemeinen Wahlrechts 1918 verlagerte sich der Schwerpunkt der Forderungen der Frauen auf Arbeitszeitverkürzung, Senkung der Lebensmittelpreise, eine regelmäßige Schulspeisung und den legalen Schwangerschaftsabbruch. Diese Forderungen sind auch in der Gegenwart hochaktuell.

Heute wird der 8. März als Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden begangen. Aktuell stehen Forderungen der Gleichstellung von Frauen und Männern in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, des Schutzes der Rechte der Frauen und der Kampf gegen Frauenarmut im Mittelpunkt.


Ursula Paape
Vorsitzende DIE LINKE Erkner


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