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Ausstellung über Gerhart Hauptmann im Rathaus eröffnet – Diskussion verschoben



Erkner will künftig noch stärker auf seine kulturellen Traditionen bauen. Beleg dafür war eine Ausstellungseröffnung am 3. April 2012 vor der 20. Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Rathaus. Insgesamt 20 Ausstellungsstücke – Fotos, Bilder und Porträtbüsten aus dem Fundus des Gerhart-Hauptmann-Museums – sind zu sehen. Im Jahr des 150. Geburtstages des Dichters und 100 Jahre nach der Verleihung des Nobelpreises an Hauptmann will die Stadt noch stärker ihre Verbindung mit dem Künstler Ausdruck verleihen. Zwar lebte der Schriftsteller nur vier Jahre hier, aber hier sei er Dichter geworden und habe seine Berufung gefunden. Vielfach spiegele sich das in den Werken wider, erklärte der Leiter des Hauptmann-Museums Erkner, Stefan Rohlfs, in einer kurzen Rede.

Erkners Stadtverordnete waren sich aus diesem Grunde auch prinzipiell einig, dass sich Erkner künftig hin mit dem Zusatz „Gerhart-Hauptmanns-Stadt“ schmücken sollte. Anträge des Vorsitzenden der SVV, Lothar Eysser, sowie der SPD standen dazu zur Abstimmung. Aber wie das Leben so spielt, stehen auch hier mitunter bürokratische Hindernisse im Wege. Ein derartiger Zusatz zum Namen der Stadt stellt in der vorgeschlagenen Form nach den rechtlichen Bestimmungen eine Namensänderung dar, die diverse rechtliche und formale Folgen hat, was am Ende einen hohen bürokratischen Aufwand und finanzielle Folgen mit sich bringt. Aus diesem Grunde einigte man sich vorerst, die entsprechenden Anträge sowohl des SVV-Vorsitzenden als auch der Fraktionen zurückzuziehen. Stattdessen wird sich eine Arbeitsgruppe mit den Fraktions-Vorsitzenden sowie Vertretern der Kultur aus der Stadt dieses Themas noch einmal annehmen. Der dazu passende Antrag der Linksfraktion zur Aufnahme des Zusatzes „Gerhart-Hauptmann-Stadt“ auf Briefköpfe der Stadt, der Wohnungsgesellschaft sowie privater Unternehmen und Vereine wurde deshalb ebenfalls zurückgezogen. Ein weiterer Antrag der Linksfraktion zur Aufstellung einer Hinweis-Stele für das Hauptmann-Museum an der Ecke Friedrichstraße/Gerhart-Hauptmann-Straße wurde bei einer Enthaltung noch einmal in den Finanz-Ausschuss verwiesen.

Danach war es dann aber wieder mit der Harmonie vorbei. Der Antrag der LINKEN zu einer Änderung und Konkretisierung der seit einem Jahr bestehenden Vereinsförderrichtlinie wurde von SPD und CDU abgelehnt, wobei sich der Streit vor allem darum drehte, ob die Stadt ausschließlich gemeinnützigen Vereinen Unterstützung gewähren dürfe. Das heizte sich dann regelrecht daran auf, ob beispielsweise der Mittelstandsverein, der einiges für die Stadt tue, gemeinnützig sei oder nicht.

Das neue Bibliotheks-Konzept für 2012 bis 2017, in dem vor allem viel mehr für die Gewinnung neuer, junger Leser getan werden soll, fand letztlich mit nur einer Enthaltung die Zustimmung der Stadtverordneten. Allerdings bedurfte es einer von Dr. Lothar Kober beantragten Auszeit, die heftig und zum Teil sehr unsachlich diskutiert wurde. Die vorgelegte Planung des Bürgermeisters trug ein Datum, nach dem noch wesentliche Änderungen vom Ausschuss verlangt worden waren. Die Verwaltung musste schließlich ihren Fehler zugebe, das Datum wurde verändert und damit die inhaltlichen Änderungen bestätigt. Dann wurde das Konzept mit nur einer Enthaltung bestätigt.

Nachdem bereits in der Bürgerfragestunde fast ausschließlich Anfragen zu Vorhaben des Straßenausbaus vor allem in der Herweghstraße kamen, wurde es am Ende des öffentlichen Teiles der Sitzung noch einmal strittig. Die Fragen von Dr. Kober und die Antworten des Bürgermeisters, wenn sie vorliegen, sind auf unserer Internetseite nachzulesen. Dabei ging unter anderem um öffentliche Waldflächen am Flakensee und darum, ob die Sackgasse Herweghstraße nun auf 4,00 oder 4,75 Meter Breite asphaltiert werden muss. Hier geht es um viel Geld bei der Beteiligung der Anwohner. Bis 22. März haben sie allerdings noch Gelegenheit, ihre Einwendungen einzubringen. Dann wird sich die Stadtverwaltung noch einmal damit befassen.


Jürgen Strauß


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