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Wie soll die neue Straße heißen?


Es kommt selten vor, dass die Stadtverordneten Erkners sich Gedanken über einen neuen Straßennamen machen müssen. Letztmalig in der ersten Legislatur nach der Wende, als die Karl-Marx-Straße unbedingt in Friedrichstraße umbenannt werden musste. Jetzt ist die Straße hinter dem neuen City-Center im Bau. DIE LINKE hatte vorgeschlagen, den Antifaschisten und 1. Bürgermeister nach dem 2. Weltkrieg, Franz Dahmes, zu ehren und damit zu zeigen, dass in Erkner rechtes menschenverachtendes Gedankengut keinen Platz hat. Der Antrag war von der Stadtverordnetenversammlung zur Beratung in den Ausschuss Soziales, Bildung, Kultur verwiesen worden.

Die CDU-Fraktion erklärte zunächst: „Wir werden dem Antrag der LINKEN nicht zustimmen. Wir wollen an den erfreulichen Trend unter den Erkneranern anknüpfen, sich mit der Geschichte zu beschäftigen, und schlagen daher den Namen ‚Arckenowsteg‘ vor.“ Arckenow ist der erste urkundlich erwähnte Name Erkners.

Herr Reimer Hoffmann meinte im Namen der SPD-Fraktion, dass es schwierig sei, mit der Benennung von Straßen nach Personen. Die SPD plädiere daher für den Straßennamen „Am Bretterschen Graben“.

Frau Stoye-Balk vom Heimatverein hatte sich die jetzige Erschließungsstraße angesehen und meinte, es sei nicht gut, Antifaschisten mit einer Straße zu ehren, in der niemand wohnt. Straßennamen, die mit „Am …“ beginnen hätten wir genug. Sie plädierte daher für die Ausdehnung der Fröbel-, Friedrich- oder der „Neuen Straße“. Zugleich wies Frau Stoye-Balk darauf hin, dass im Zusammenhang mit der Verlegung der Stolpersteine, die an das Schicksal jüdischer Einwohner der Stadt erinnerten, der Name Elisabeth Schwarzkopf ein guter für die in Rede stehende Straße sei.

Ein abruptes Ende fand die Diskussion im Ausschuss. Die Fraktionsvorsitzende der SPD Karin Dierks unterbrach mit einem Geschäftsordnungsantrag die Aussprache und verlangte die Abstimmung über den LINKEN-Antrag. Damit war die Diskussion beendet. Der Vorsitzende des Seniorenbeirats Hans Hoffmann kam so nicht einmal mehr zu Wort. Der Antrag der LINKEN wurde abgelehnt. Nun ist der Straßenname immer noch völlig offen.


Dr. Elvira Strauß
Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE