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Antrag zur Reduzierung des städtischen Energieverbrauches



Beschlussempfehlung:

 

  1. Die Stadtverordneten sind der Auffassung, dass es in Anbetracht der Atomkatastrophe in Fukushima nicht ausreichend ist, einen Wechsel der Energiegewinnung durch Atomreaktoren hin zu regenerativen Energien anzustreben. Zusätzlich ist sparsamster Umgang mit allen Arten Energie anzustreben. Hierbei sollten die Stadt- und Gemeindeverwaltungen eine Vorbildrolle spielen und ihren wesentlichen Einfluss auf den Energieverbrauch geltend machen.

  2. Der Bürgermeister, Herr Kirsch, wird ersucht, im ersten Halbjahr 2011 in seinem Verantwortungsbereich einen Energiecheck mit dem Ziel durchführen zu lassen, um nicht benötigte bzw. überdimensionierte Energieverbraucher zu  erfassen. Besonders zu betrachten sind Straßenbeleuchtungen, wie z.B. Unter den Birken, Unter den Eichen, Eichelgarten, Woltersdorfer Landstraße, Busbahnhof, Parkbeleuchtungen usw.

  3. Energieintensive ständig wiederkehrende Arbeitseinsätze, wie das Abpumpen von Wasserlachen incl. Abfuhr durch den Bauhof sind zu minimieren, möglichst ganz einzustellen. An den betroffenen Stellen, wie z.B. Shell-Tankstelle sind dem Stand der Technik entsprechend bautechnisch übliche Lösungen zum Ablauf des Niederschlagswassers im freien Gefälle zu schaffen.

  4. Des Weiteren wird der Bürgermeister ersucht, seinen Einfluss auf den Mittelstandsverein, die Kirchen, der Wohnungsgenossenschaft, dem Tagungshotel usw. geltend zu machen, um die ganzjährige Anstrahlung von Kirchen, Türmen, dem Heimatmuseum  und dergleichen zu minimieren. Die Verkabelung und Ausleuchtung von Straßenbäumen und Wohnblöcken zur Adventszeit sollte auf ein vernünftiges Maß beschränkt werden.

  5. Den Bürgerinnen und Bürgern ist Gelegenheit zu geben, Anregungen und Bedenken zu diesen Energiesparmaßnahmen zu äußern.


Begründung:

 

  1. Währenddessen in Fachkreisen unbestritten ist, dass die übermäßige Ausleuchtung unserer Wohnumwelt  Mensch und Natur schadet, werden die Straßen in den Städten, auch in Erkner über jede Notwendigkeit hinaus beleuchtet. Die Bürger der Stadt werden so ihres Rechtes auf Dunkelheit in der Nacht beraubt. Es werden z.Zt. zum Thema „Verlust der Nacht“ von namhaften Instituten geförderte Studien erarbeitet.

  2. Es ist ein Trugschluß, dass durch übermäßige Helligkeit in den Straßen Vandalismus und Kriminalität verhindert wird. Dies belegen eindeutig die Vorkommnisse im hellerleuchteten U-Bahnhof Lichtenberg und der Vandalismus in der Erkneraner Innenstadt.

  3. Alljährlich werden Wettbewerbe ausgetragen, die einzig das Ziel haben, durch Einsatz von viel Energie jede Häuserfassade, jeden Baum nachts in taghellem Glanz erstrahlen zu lassen. Es werden Preise erfunden und an die größten Energieverschwender vergeben.

  4. Kommunen und Länder sind hoch verschuldet, was sie nicht daran hindert, durch unvertretbaren Einsatz unsinniger Energieverschwendung um die Gunst der Bürger zu werben.

  5. Landesweit sind wir im Begriff, Ressourcen, die auch unseren Nachkommen gehören, sinnlos zu vergeuden und zu vernichten.

  6. Durch Kompetenzrangeleien und Abschiebung unliebsamer Aufgaben wird Energie in unfassbaren Größen vergeudet. So wird seit ca. 10 Jahren die Pfütze an der Shell-Tankstelle mehr oder weniger regelmäßig abgepumt. Eine fachgerechte Lösung wäre für einen Bruchteil der bereits angefallenen Kosten möglich gewesen.

  7. Ein Bekenntnis der Stadtverordneten und der Stadtverwaltung zu mehr Energiebewusstsein könnte ein kleines Zeichen sein, dass sich in Zukunft vorerst in Erkner etwas zum Positiven wendet und so jeder von uns ein klein wenig besseres Gewissen hätte.



Dr. Elvira Strauß
Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE