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LINKE trauert um Helga Böhnisch

In der Nacht vom Samstag zum heutigen Sonntag verstarb plötzlich und unerwartet unsere Gennossin, Kampfgefährtin und Freundin Helga Böhnisch im Alter von 69 Jahren. Das ist für uns alle ein großer Verlust und noch gar nicht begreifbar.

LINKE trauert um Helga Böhnisch

 

In der Nacht vom Samstag zum heutigen Sonntag verstarb plötzlich und unerwartet unsere Gennossin, Kampfgefährtin und Freundin Helga Böhnisch im Alter von 69 Jahren. Das ist für uns alle ein großer Verlust und noch gar nicht begreifbar.

Mit Helga haben wir eine klare, kämpferische und lebensfrohe Mitstreiterin verloren. Was sie anpackte, machte sie zu ihrer Sache und steckte mehr als 100 % Lebensenergie hinein. Vielleicht hat das ihr Herz nicht mehr ausgehalten, das Zeit ihres Lebens groß war. Ungerechtigkeit und Diskriminierung nahm Helga nicht hin, sondern setzte sich ein – unerschrocken und hörbar. „Hütte“ sagte sie immer liebevoll von ihrer Heimat. Dort lebte und arbeitete sie seit 1966. Es gab wenig Menschen, die sie dort nicht kannte und kaum eine ihr fremde Ecke.

Nach ihrer Schulzeit studierte Helga in Leipzig von 1961 bis 1964 Pädagogik. Anschließend arbeitete sie als Erzieherin und Lehrerin bis sie schließlich 1976 stellvertretende Direktorin an einer POS in Eisenhüttenstadt wurde. Von 1984 bis 1988 war sie Mitarbeiterin im Pionierhaus Eisenhüttenstadt. In der Zeit von 1991 bis 1993 bildete sie sich zur Sozialmanagerin am BIUW in Potsdam weiter und arbeitete bis 1995 als ABM-Projektleiterin in einem internationalen Frauenprojekt. Von 1995 bis 2004 war sie Mitarbeiterin einer Landtagsabgeordneten und seit 2004 Mitglied des Landtages.
Von 2003 bis 2005 war Helga stellvertretende Landesvorsitzende der PDS und seit Beginn diesen Jahres Vorsitzende des „kommunalpolitischen Forum Land Brandenburg e.V.“

Im Landtag hatte sie sich der Wohnungspolitik und der Gleichstellung von Frauen verschrieben. Hier setzte sich Helga für bezahlbaren Wohnraum und gegen Frauendiskriminierung ein. Sie besuchte regelmäßig Frauenhäuser im ganzen Land, sprach mit den Frauen und schaltete sich ein, wo Bürokratismus Wege versperrte.

Keine Frauentagsfeier ohne Helga. Das war für sie nie Routine, sondern gründliche Vorbereitung und jede Menge Spaß. Wir erinnern uns an unsere letzte, da war Helga die Moderatorin des Abends. Mal ernst, mal heiter – immer mit Anspruch, wie in ihrem Leben.

Auch im Aufnahmelager Eisenhüttenstadt, der zentralen Ausländerbehörde Brandenburgs war Helga kein Gast, sondern Eine, die regelmäßig kam und zuhörte - den Flüchtlingen wie den Angestellten. Sie wollte Menschlichkeit. Es ist noch keine sieben Monate her, da richtete sie dort zu Weihnachten eine große Feier für die Kinder aus und organisierte sinnvolle Geschenke.

Es gibt so viel über Helga zu erzählen, das ist der Trost in diesen Stunden und Tagen. Sie lebte intensiv und bleibt einfach unvergessen durch das, wer und wie sie war. Helga, Du hast bei so vielen Menschen Deinen Platz: Der bleibt!