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Zwei Stolpersteine für Woltersdorf
Heute wurden in der Ethel-und-Julius-Rosenberg-Straße zwei Stolpersteine durch den Künstler Gunter Demnig verlegt. Im Rahmen einer kleinen Zeremonie wurden die beiden Messingsteine in den Gehweg vor der Hausnummer 50 eingelassen. Sie erinnern Passanten künftig an die früheren jüdischen Bewohner des Hauses, Siegmund und Gustav Gumpert. Gustav Gumpert wurde im Jahr 1942 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Siegmund Gumpert wurde im gleichen Jahr nach Theresienstadt verschleppt und starb dort.
Aus den USA via "Skype" zugeschaltet, wurde die Zeremonie von einem der letzten lebenden Nachfahren der Gumperts verfolgt. Sogar ein kurzer Austausch mit den anwesenden Woltersdorferinnen und Woltersdorfern war auf diese Weise möglich. Die Veranstaltung wurde begleitet von kurzen Redebeiträgen des Bürgermeisters Dr. Rainer Vogel und dem Vorsitzenden des Mittelstandsvereins Wilhelm Diener.
Die Initiative des Mittelstandsvereins zur Verlegung der Steine geht auf eine Arbeit der Woltersdorfer Siegfried Thielsch vom Verschönerungsverein, Anny Przyklenk und Lothar Löbel zum jüdischen Leben in Woltersdorf zurück. Die Finanzierung der Stolpersteine teilten sich die Gemeinde und die im Woltersdorfer Mittelstandsverein vertretene Firma Poolservice Tippmann.
Die beiden heute verlegten Stolpersteine werden nicht die letzten sein, die in Woltersdorf an die Verbrechen der Nazi-Zeit erinnern sollen. Wünschenswert für die Zukunft wäre eine bessere Einbindung der Nachbarn. Für die sich in unmittelbarer Nähe befindliche christliche Kita hätte sich eine Zusammenarbeit am heutigen Tage angeboten.