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Aktuelles


Ein Stolperstein für Cornelius Hubers

Prof. Philipp Oswalt hat die Initiative zur Verlegung eines Stolpersteins für Cornelius Hubers an dessen letzten Wohnort in Woltersdorf,  Staaballee 27 (jetzt Puschkinallee 27) ergriffen. Die Verlegung des Stolpersteins, die durch Edgar Gutjahr und Lothar Löbel unterstützt wird, erfolgt am 26. August dieses Jahres.

Wer war Cornelius Hubers?

Cornelius Hubers gehörte zu einer deutsch-holländischen Widerstandsgruppe, an deren Spitze Alfred Oswalt, Geschäftsführer einer Baufirma in Berlin, stand. Er nutzte diese Firma als Tarnung für unterschiedliche Widerstandsaktivitäten, von der Hilfe für Verfolgte und Flugblattherstellung bis zu Sabotageakten. Zum Kern der Gruppe gehörten der Deutsche Alfred Oswalt sowie die Holländer Cornelius Hubers und Karel Roos. Am 14. Oktober 1944 verhaftete die Gestapo in Berlin die Mitglieder dieser deutsch-holländischen Widerstandsgruppe. Bei der Festnahme wurde ein Koffer mit Sprengstoff, antifaschistische Flugblätter sowie ein Dutzend holländischer Blankopässe gefunden.

Cornelius Hubers wurde am 29.06.1922 in Rotterdam als Sohn eines städtischen Straßenbauarbeiters geboren. Nach der Schule absolvierte er eine Ausbildung als Verwaltungsangestellter. Beim Luftangriff der Deutschen auf Rotterdam im Jahr 1940 brannte sein Elternhaus völlig nieder. 1943 ging der junge Cornelius Hubers freiwillig nach Deutschland und heiratete im Dezember des gleichen Jahres die Deutsche Magdalene Ruth F.***, die er einige Monate zuvor kennengelernt hatte. Im März 1944 kam die gemeinsame Tochter Antjie Magdalene zur Welt. Die junge Familie lebte in Woltersdorf, Staaballee 27 im Haus der Schwiegereltern. Nach der Verhaftung und einem ersten Verhör im Sommer 1944 wurde er schließlich wie die anderen Beschuldigten im Oktober 1944 endgültig festgenommen.

Die Verhafteten kamen zunächst in das Gefängnis Lehrterstraße 3 in Berlin. Am 25. November 1944 wurden sie aufgrund eines Haftbefehls des Volksgerichtshofs wegen Vorbereitung zum Hochverrat in das Zuchthaus Berlin-Plötzensee verbracht.

Nachdem am 3. Februar 1945 bei einem Bombenangriff die Gebäude des Volksgerichthofes und der Gestapo schwer beschädigt worden waren, entschied Hitler, dass die des Hochverrats angeklagten Untersuchungshäftlinge nach Bayreuth verlegt werden sollen. So wurden Cornelius Hubers, Alfred Oswalt und Karel Roos gemeinsam mit 300 weiteren Untersuchungsgefangenen in einem Sammeltransport per Schiff und Güterwaggons in das Zuchthaus St. Georgen-Bayreuth verbracht. Auf dem zweiwöchigen Transport Anfang Februar starben zahlreiche Häftlinge an Unterernährung, Kälte und Misshandlungen. Nach der Ankunft in Bayreuth wurde Cornelius Hubers einem unmenschlichen Verhör unterzogen. Alfred Oswalt war Augenzeuge des Geschehens: "Man hat den Ingenieur Cornelius Hubers so geprügelt, dass er ohnmächtig auf dem Boden lag und dass ihm das Blut aus Mund, Nase und Ohren herauslief.“ An den Folgen dieses Verhörs ist er dann 19.02.1945 gestorben.

 

 


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